Evangelium und Gesetz

Ich kann und will es nicht mehr hören! Immer wieder wird gesagt, gar gepredigt:
Du musst! Du sollst nicht sündigen, du musst als Christ Jesus ähnlicher werden.
Auf die Spitze getrieben: „Tu etwas!“

Doch aus meiner Sicht sind diese Floskeln eine Funktionalisierung Gottes, die definitiv nicht funktioniert … Denn kann ich etwas dafür tun, damit ich Gott näher bin? Kann ich etwas tun, damit ich heil werde? Kann ich mein „Sündersein“ ablegen?
NEIN! Gott macht das für mich …

Ich liebe einfach es den Römerbrief! Er ist mir so erbauend, besonders die ersten drei Kapitel machen den o.g. Sachverhalt klar: In Römer 1 wird die Sündhaftigkeit des Menschen erklärt, in Römer 2 wird dazu aufgefordert, das Gesetz zu halten (zu Leben wie Gott es sich vorstellt). ABER: In Römer 3 wird gesagt, das „da keiner ist, der Gerecht ist, auch nicht einer“ (Vers 10) – keiner kann die Gebote halten. Und dann stehen da diese goldenen Verse (V. 24–28): 

²⁴ Und sie (die Menschen) werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade (Gottes Gnade) durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. ²⁵ Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt, die früher ²⁶ begangen wurden in der Zeit seiner Geduld, um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, dass er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist aus dem Glauben an Jesus. ²⁷ Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. ²⁸ So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Das ist die freimachende Botschaft des Christentums: Eine Religion, die nicht qua Definition Regeln vorschreibt und Gesetz predigt, sondern die sich zu dem freimachenden Evangelium bekennt und daraus erst Konsequenzen für ein Leben nach Gottes Willen zieht.

Ich muss nicht, sondern ich will. Weil an mir das Evangelium geschehen ist!

Simon