Auch in 2014: Reue, Rettung, Risiko :Psalm 130
Die folgende Predigt wurde am 12.1.14 in der FeG Breitscheid bereits gehalten (Eine Gemeinde, mit der mich einige Freundschaft verbindet). Ich wünsche euch Freude beim Lesen und hoffentlich ein wenig Ermutigung für das nun schon ein paar Tage alte Jahr 2014.
Psalm 130
1 Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. /
2 Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!
3 Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen?
4 Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.
5 Ich harre des HERRN, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort.
6 Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen;
mehr als die Wächter auf den Morgen
7 hoffe Israel auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm.
8 Und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.
Einleitung
Gerade einmal 12 Tage ist das Jahr 2014 heute jung. Laut einer Forsaumfrage nehmen sich zur Jahreswende immerhin 48% aller Deutschen einen guten Vorsatz für das neue Jahr vor.
Laut dieser Umfrage möchten die meisten Deutschen gerne ein paar Pfunde verlieren, andere regelmäßiger Sport treiben und wieder andere wollen sich bewusst mehr Zeit für sich und die Familie nehmen. Aber, jetzt kommst´s: Nur 3% der Deutschen schaffen es, die guten Vorsätze über das ganze Jahr hinweg durchzuziehen.
Als Teenager hatte ich zur Jahreswende mal einen völlig verrückten guten-Vorsatz-Einfall. Ich wollte ein Jahr lang nicht sündigen. Und zwar ganz moralisch verstanden wollte ich 365 Tage lang nicht mehr meine Mutter anlügen, mich beim Basketball nicht immer als den Besten der Besten hinstellen und auf dem Schulhof nicht länger den netten Kurven der Mädels hinterherschauen. Ihr könnt euch vorstellen, wie lange dieser Vorsatz gehalten hat … .
Zu den 3% gehörte ich maximal bis zum ersten Schultag nach den Weihnachtsferien.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du deinen guten Vorsatz in den letzten 12 Tagen treu verfolgt oder längst schon wieder über Bord geworfen? Gute Vorsätze sind doch im Großen und Ganzen eine feine Sache?! Doch zeigen sie auch, wenn man es mal aus einer anderen Perspektive betrachtet, dass wir Menschen immer wieder Dinge in unserem Leben verändern möchten oder gar müssen. Dies kann auch eine gewisse Unzufriedenheit ausdrücken. Gerade mit der Jahreswende keimt immer wieder die Hoffnung auf, es endlich zu schaffen. Endlich ein besserer, gesünderer oder moralisch anständigerer Mensch zu werden. Frei nach dem Motto „2014 wird mein Jahr!“. Doch dann stellt man wieder und wieder fest, dass man aus eigener Kraft nicht weit kommt. Obwohl man oft gar nicht viel dafür kann. Dinge oder Umstände kommen dazwischen, die man vorher nicht bedacht hat. Man stellt fest, dass das Leben viel zu kompliziert ist, als das man es mit guten Vorsätzen in den Griff bekommen könnte. Schnell stellt sich das Gefühl der Niederlage ein. Resignation. Wieder habe ich es nicht geschafft, viel habe ich versucht und bin doch gescheitert. Kennst du dieses Gefühl? Dann weißt du auch, wovon ich spreche, wenn dadurch der eigene Selbstwert sich im dunklen Keller verliert, unauffindbar weil man seine Ziele wieder nicht erreicht, seine Begrenztheit wieder erfahren musste.
In dem soeben gelesenen Psalm 130 begegnet uns in dem Psalmisten eine Person, die genau an diesem Punkt der Niederlage und der Verlassenheit steht.
Reue
Der Psalmist ruft aus den Tiefen. Damit drückt er seine Verlassenheit aus, die ihn einengt und die ihn ängstigt. Der Hebräer verbinden mit „den Tiefen“ die tiefsten Tiefen des Meeres. Im Urlaub schnorchel ich sehr gerne und ich genieße die Pracht der hellen und fröhlichen Korallenfarben und liebe es, immer neue Fischarten zu entdecken. Weiter und weiter schnorchel ich hinaus ins große Meer um die Vielfalt zu bestaunen. Irgendwann aber kommt der Punkt, wo der Meeresboden tief abfällt. Schon von weiten sehe ich diese Dunkelheit und je mehr ich mich ihr nähere, je größer wird mein Unwohlsein. Ich schwimme bis zum Rand der Korallen und gucke hinunter … da sind dann keine Farben mehr, nur noch abgrunddunkle Tiefe. Mir, dem ungeübten Schnorchler überfällt schon beim Anblick dieser Tiefe Angst und Schrecken und der schnelle Weg zum rettenden Ufer ist dann angesagt. Der Psalmist aber befindet sich genau da unten. Nicht am Rand der Tiefe, sondern in der Tiefe, am tiefsten Meeresboden. Keine Farben, sondern Angst, Bedrückung und Verlassenheit sind seine ständigen Begleiter.
Es stellt sich sofort die Frage, wie er da unten hingekommen ist! Der Psalmist selbst weiß es ganz genau. In Vers 3 erfahren wir, dass er seine Sünde für diese üble Situation verantwortlich macht. Das hebräische Wort awonot, das Martin Luther klassischerweise mit Sünden übersetzt hat, bedarf dringend einer Erklärung. In unseren heutigen christlichen Kreisen wird Sünde meist auf die Untaten und moralischen Vergehen von Menschen an Menschen reduziert. Na klar, wenn ich jemanden grundlos ins Gesicht boxe, weiß der halbwegs gebildete Mensch dass sowas nicht geht. Aber damit ist längst nicht ausreichend beschrieben, was der Grund für die üble Situation des Psalmisten ist. Sünde ist viel mehr. Ich möchte auf zwei Aspekte eingehen, die klarer machen sollen was Sünde ist.
Zum einen bezieht sich Sünde auf die Schuld, die aus der Sünde resultiert. Denn die entstandene Schuld ist das eigentlich Fatale. Und angehäufte Schuld führt unweigerlich zum Scheitern, was das ganze Leben oder bestimmte Lebensbereiche, wie beispielsweise unseren guten Vorsatz betreffen kann. In der Oberstufe des Gymnasiums hatte ich mir ernsthaft vorgenommen für die Schule zu lernen. Dennoch war in der Prüfung das Nachbarsblatt immer sehr interessant und meine guten Noten zeigten mir, dass mein Sitznachbar echt ein schlauer Typ war. Also war meine Lernmotivation wieder weg, meine Noten trotzdem gut. Allerdings hatte ich ein riesen Problem als wir in einen neuen Klassenraum umzogen und jeder Schüler seinen eigenen Tisch zugewiesen bekam. Meine Noten waren danach gruselig – ich war gescheitert! Schuld häuft sich an und führt unweigerlich zum persönlichen Scheitern. Kennst du solche Erfahrungen? Manchmal fällt es uns schwer eigenes Scheitern zu realisieren. Man macht sich lieber in diversen Soaps, Parodien und sarkastischen Witzen über das Scheitern anderer lustig und verdrängt sein eigenes Scheitern. Dabei würde es so gut tun, wie unserer Psalmist, aus den Tiefen zu schreien und das eigenen Scheitern zu benennen. Dazu gleich mehr.
Zunächst noch ein zweiter Aspekt zum Sündenbegriff. Sünde meint auch die Verstrickung des Menschen im Bösen der Welt. Wenn der Psalmist von der Sünde spricht, so meint er das ganze Syndrom der bösen Tat. Eine Tat führt zur Nächsten und bringt quasi fortzeugend Böses mit sich. Das geht immer so weiter bis zu dem Punkt, an dem man gar nicht mehr weiß wer der ursprüngliche Übeltäter war. Ich nenne dies die menschliche Verstrickungen im Bösen. Mal ehrlich, häufig kannst du doch gar nichts für dein Scheitern und doch bist du in eine Sache so verstrickt, dass du die Folgen und auch die Schuld mittragen musst. Ein Beispiel: Sicherlich habe ich nur sehr sehr wenig Einfluss auf die Arbeitsbedingungen der Menschen in Bangladesch. Dennoch kaufe ich mir bei H&M einen überwiegenden Teil meiner Kleidung, die dort produziert wird. Sündige ich, wenn ich bei H&M einkaufe und damit indirekt die Arbeitsbedingungen in Bangladesch unterstützte? Oder helfe ich den Menschen dort, weil sie durch meinen Einkauf überhaupt erst Arbeit haben? Fragen über die man lange rumphilosophieren kann und am Ende nur eins festhalten muss: Wir leben in einer Welt, in der die Sünde nicht immer so klar identifizierbar oder individualisierbar ist wie wir es gern hätten, weil wir alle mehr oder weniger darin verstrickt sind.
Für den Menschen führt dieser Teufelskreis von Scheitern und Verstrickung im Bösen zu immer weiteren Fehlleistungen und neuem Schuldig-Werden. Dieser Teufelskreis hat den Psalmist auch runtergezogen, in die grundlosen Tiefen des Meeres. Er findet sich darin verloren wieder und weiß dabei ganz genau: Dort unten kann er nicht überleben. Der Sünde Sold ist der Tod. Er weiß, wenn Gott (Anmerkung: Fingerzeig nach oben) Sünden anrechnet, hat er keine Chance. Er weiß, dass Sünde von Gott trennt dies seinen Tod bedeutet.
Gott hat sich nämlich etwas anderes für dich und dein Leben vorgestellt. Gott möchte kein Scheitern, sondern Gelingen in deinem Leben. Gott möchte keine Verstrickung im Bösen der Welt, sondern du sollst frei sein. Frei zur Gemeinschaft mit Gott. Scheitern und Verstrickung im Bösen bewirkt das Gegenteil von Gemeinschaft mit Gott. Der Psalmist kommt zu einem ernüchternden Fazit: Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen? Diese rhetorische Frage kennt nur eine Antwort: Niemand kann bestehen! Somit auch ich und auch du nicht. Auch wir stecken in diesem Teufelskreis der Sünde. Wie übergreifend dieser Gedanke auch sein mag, für den Psalmisten ist es eine Wahrheit.
Umso mehr erstaunt es mich, dass der Psalmist sich dennoch an seinen Gott wendet: „Aus den Tiefen rufe ich zu dir, Herr“. Er kennt den Gott Israels und so wird nicht die Frage gestellt wieso um alles in der Welt Gott es zulassen konnte, dass er sich in diesem Teufelskreis wiederfindet. Nein! Er wendet sich ganz persönlich an Gott. Der Psalmist weiß von seinen eigenen Verfehlungen, von seinem Scheitern und seiner Verstricktheit im Bösen. Niemand anders als er selbst ist dafür Verantwortlich oder zumindest Mitverantwortlich – so ist halt der Mensch! Und so fleht er im zweiten Vers, dass Gottes Ohren sein Anliegen hören mögen. Nachdem der Psalmist aufgezeigt hat wie der Mensch ist, beschreibt er nun seinen Gott. Er ist sich sicher, ganz bildlich gesprochen, dass Gott Ohren zum Hören hat. Vielleicht hat er es selbst schon erfahren, dass Gott sein Schreien gehört hat. Vielleicht erinnert er sich aber auch an die Geschichten der Väter Israels. Wie Gott sich ihrer immer wieder, trotz heftigster Vergehen, angenommen hatte. Gott ist ein Gott, der seiner Schöpfung immer wieder Leben eingehaucht hat und der Psalmist hat die Hoffnung, dass Gott es wieder tun kann: Ihm, dem gescheiterten Menschen ein Ohr auftun, sich seiner annehmen und neues Leben schenken. Der Psalmist spricht es aus, er bereut sein Schuldigsein. Diese Reue des Psalmisten, die Realisierung und das Aussprechen seines eigenen Scheiterns ist der erste Schritt um der Wahrheit ins Auge zu sehen. Dietrich Bonhoeffer hat einmal über die Reue gesagt, dass …
„ … die ausgesprochene, bekannte Sünde alle Macht verloren hat. Sie ist als Sünde offenbar geworden und gerichtet. Sie vermag die Gemeinschaft nicht mehr zu zerreißen“.
Ganz selbstverständlich wendet sich der Psalmist mit seinem Anliegen an Gott, er spricht es aus. Denn bei Gott ist Vergebung für das Scheitern und für die Verstrickung im Bösen. Dieses Wort Vergebung wird im Alten Testament nur in Bezug auf Gott verwendet. Gott vergibt Sünden und stellt zerstörte Gemeinschaft wieder her – nur er kann das tun. Die Reue geht aber bei dem Psalmisten der Vergebung voraus. Ich möchte uns heute Mut machen, persönliches Scheitern neu zu realisieren und sich damit an Gott zu wenden! Gott hört dein Anliegen und er vergibt gerne, sodass neues Leben und eine neue Perspektive geschaffen wird. Trau dich, Gott dein Scheitern, dein Verstricktsein im Bösen zu benennen. Das kann Überwindung kosten, doch lohnt es sich!
Rettung
Vor Gott zu treten und ihm alles persönliche Scheitern hinzulegen und auf seine Vergebung und auf seine Gemeinschaft zu hoffen macht uns neu darauf aufmerksam, welche Macht Gott hat. Der Psalmist drückt diese ehrfürchtige Haltung in wunderschönen Sätzen aus. Die Verse vier und fünf lassen sich wunderbar mit einer weiteren Urlaubserfahrung visualisieren: Auf Kreta kann man ganz tolle Tagesausflüge auf die wunderschönen Nachbarinseln machen. So fuhr ich auf einem Schiff über das Meer und verbrachte einen traumhaften Tag auf einer völlig unbewohnten Insel. Das Schiff legte wieder ab und so gegen 18 Uhr abends sollte es mich wieder abholen. Meine Frau und ich verbrachten einen schönen Tag auf dieser einsamen Insel. Aber irgendwann zwischendurch kam mir ein überlebenswichtiger Gedanke … hoffentlich kommt das Schiff auch wirklich wieder. Essen gibt es hier nur wenig und zum Schwimmen ist mir, als untrainierter Schwimmer, das rettende Festland viel zu weit entfernt. Hier zu bleiben würde auf Dauer meinen Tod bedeuten. Mir blieb also nur hoffen, vertrauen und ein wenig auch das Wissen darum, dass mich das Schiff schon abholen wird.
So verhält es sich mit der rettenden Vergebung Gottes, auf die der Psalmist hofft und vertraut und auf die wir alle so angewiesen sind. Schade ist es da, dass die Vergebung Gottes nicht wie ein Kaugummiautomat funktioniert, in den ich meine Reue als Bezahlung hineinwerfe und ich mir unten nach Belieben die Vergebung rausnehmen kann. Vergebung ist wie dieses Bild meiner Situation auf der einsamen Insel vor Kreta oder auch so wie bei den Wächtern, die auf den Morgen warten. Sie wissen ganz genau, der Morgen wird kommen, obwohl sie nichts, aber auch gar nichts dafür tun können, dass der Morgen kommt oder dass er schneller kommt. Es lohnt sich daher nicht Gott zu gefallen um damit seine lebensnotwenige Vergebung zu bekommen. Gott ist derjenige der sich auf uns zubewegt. Wir können uns noch so ausstrecken und doch können wir Gottes Hand nicht ergreifen. Er ergreift unsere Hand. Gott spricht in seinem Wort Vergebung aus, nicht wir uns selbst.
Der Psalmist hofft auf dieses Wort Gottes. Wie vor einem König steht der Psalmist vor Gott und wartet auf die Antwort. Seine Reue war ehrlich und so hofft er auf Gnade. Wenn du auch auf diese Antwort Gottes wartest und endlich wissen willst wie Gott mit dir und deinem Scheitern, deiner angehäuften Schuld umgeht, so kann ich dir sagen, dass dir diese Antwort Gottes bereits gegeben wurde. Im Johannesevangelium heißt es, dass das Wort Gottes Mensch wurde. Die Geburt dieses Menschen haben wir gerade vor ein paar Tagen gefeiert: Es ist Jesus Christus, das fleischgewordene Wort Gottes. Und lasst euch gesagt sein, Ostern steht schon vor der Tür. Denn nicht nur zeitlich in unserem Jahreskalender, sondern auch inhaltlich hängen Weihnachten und Ostern eng zusammen. Denn Jesus Christus kam auf diese Welt damit durch seinen Tod und durch seine Auferstehung uns allen, ein für allemal, eine Antwort Gottes für unser Scheitern gegeben wurde. Die Antwort ist einfach: Dir ist vergeben – du bist frei! Im Glauben an Jesus Christus ist dir Vergebung von Gott ermöglicht.
Jesus ist, um in dem Bild von eben zu bleiben, das rettende Schiff dass uns von der einsamen und auf Dauer totbringenden Insel zum Festland, zu Gott bringt. Und diese Überfahrt ist spannend. Sie ist mit ruhigen Fahrtwassern aber auch von windigen Böen und hohen Wellen begleitet. Aber das macht die Überfahrt, das Leben mit Christus so interessant und einzigartig.
Risiko
Wo auf dieser Überfahrt befindest du dich gerade?
Stehst du noch am Ufer der Insel und wartest und hoffst auf das Schiff, bzw. hörst heute das erste Mal, dass es Rettung für dich gibt? Dann mach ich dir Mut, dass Leben mit Jesus Christus zu beginnen. Du stehst nicht mehr alleine da, deine Verlassenheit und dein Scheitern wird beendet. Gott nimmt dich an deiner Hand und du wirst sehen wie ein Leben das von ihm geführt wird, ein Leben in Versöhnung mit Gott und Menschen ist. Jesus ist die Rettung für dein Scheitern und deine Verstrickungen im Bösen. Er lädt dich auf sein Schiff ein! Komm und trau dich einzusteigen.
Oder du bist mit Jesus schon unterwegs, aber gerettet fühlst du dich gerade nicht. Lass dir heute neu Vergebung für deine Schuld, dein Scheitern, sei es selbst- oder fremdverschuldet zusprechen. Lass dir neu an Gottes Gnade in Christus genügen und sei gewiss, dass der Morgen kommt, auf den die Wächter warten. Vielleicht hilft es dir, heute mit einer Person deines Vertrauens über dein Scheitern zu sprechen. Ich möchte nochmal an das Zitat von Dietrich Bonhoeffer erinnern: „die ausgesprochene, bekannte Sünde hat alle Macht verloren“. Probiere es doch mal aus.
Oder du bist an dem Punkt, an dem auch unser Psalmist sich am Ende seiner Zeilen wiederfindet. Die Rettung, die ihm wiederfahren ist, kann er nicht für sich behalten. Er ruft seinem Volk zu, dass auch sie neu auf den Herr hoffen sollen. Von der Gnade und der Erlösung, die er erfahren hat ist genug für alle da! Gott will von Scheitern und Verstrickung im Bösen befreien. Was für das Volk Israel galt, gilt heute allen Menschen: Gott hat sich in Christus mit allen versöhnt. Also auch mit meinen egoistischen und nachtragenden Nachbarn. Weiß Breitscheid, weiß unser Nachbar davon, dass Jesus auch ihm Rettung anbietet? Ich mache dir Mut das Risiko mal zu wagen: Lade doch deinen Nachbarn ein und erzähl ihm davon, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen eigenen Sohn hingab damit alle gerettet werden. Erzähle deinen Nachbarn, so wie der Psalmist, wie Rettung in deinem Leben Wirklichkeit wurde.
Abschluss
Der Psalm 130. Ein toller aber durchaus herausfordernder Psalm. Drei Dinge sind es also, die uns der Psalm für den Jahresstart 2014 aufs Herz legt:
Erstens brauchen wir Menschen Reue. Es tut so gut, das persönliche Scheitern vor Gott zu bringen. Es laut, gegebenenfalls vor einer vertrauten Person, auszusprechen. Schon dann hat die Macht der Sünde, das persönliche Scheitern an Kraft verloren.
Zweitens brauchen wir Menschen Rettung. Rettung aus den Verstrickungen des Menschen im Bösen. Für neue Gemeinschaft mit Gott und einem versöhnten Leben hat Gott alles in Jesus Christus für uns getan. Wir können nichts zu dieser Rettung beitragen und doch uns der Rettung in Christus gewiss sein.
Drittens ist Risiko die Konsequenz des Psalms. Denn egal wie deine Beziehung zu diesem rettenden Gott aussieht. Der Psalm und die heutige Predigt fordern dich auf deinen Standort zu überprüfen und einen Schritt zu riskieren. Ich mache dir Mut heute die Dinge anzugehen: An Bord zu gehen, neu auf die Rettung, auf das Schiff zu vertrauen oder anderen von Gottes Rettung in Christus zu erzählen.
Reue, Rettung und Risiko. Was nimmst du dir für das Jahr 2014 vor? Was auch immer heute dran ist oder im Jahr 2014 noch auf dich zukommen wird; ich wünsche dir von ganzen Herzen Gottes Segen dabei.
Amen