Heute morgen wurde der Gewinner des Gartenkamins gelost.
Doch bevor verraten wird, wer es ist, erst noch ein paar Gedanken zum Kinder- und Jungendhospiz Balthasar.
Wenn man das Haus betritt, merkt man, dies ist ein Ort zum Leben. Hier hängt Spielzeug an der Wand, da gibt es selbstgemalte Bilder. Sogar Herr und Frau Clown laufen einem über den Weg (die Vorstellung war leider schon vorbei). Hier wohnen Kinder, die spielen, sich ausruhen und Schabernack treiben können. Kinder eben.
In dem kleinen Raum, in dem wir an einem Tisch mit Kaffee und Keksen die Verlosung durchgeführt haben, hängen Bilder. Bilder von lachenden, strahlenden Kindern. Auf die Frage, ob das das Leben hier widerspiegelt, kommt ein schnelles: Ja! Die Kinder und Jugendliche, die in das Hospiz kommen, freuen sich auf die Zeit dort, weil sie dort verstanden werden und ihnen die Hilfe angeboten wird, die sie brauchen.
Alle Kinder und Jugendliche, die seit Eröffnung des Hospizes 1998 Gäste waren, haben einen Hände- oder Fußabdruck auf einer Wand hinterlassen. Dieser bunte, lange Flur ist ein Ort der Erinnerung. Viele von den Kindern sind bereits verstorben, doch ihr „Fingerabdruck“ bleibt.
Auch für die Eltern, Geschwister und Freunde bietet das Kinderhospiz Unterstützung. Die Bilder von den Geschwistern der schwerkranken Kinder lassen erkennen, dass eine Krankheit die gesamte Familie betrifft. Unabhängig voneinander malen Geschwister Bilder von Krankenwagen. Für sie ist es das negativste Ereignis in der Familie, wenn der Bruder oder die Schwester (mal wieder) ins Krankenhaus muss. Das positivste Ereignis wiederum malen die Geschwister anhand von ihrem lachenden, strahlenden, schwerkranken Bruder oder Schwester.
Für die kranken Kindern selbst wird viel angeboten. Ein „Snoezel-Raum“ mit einem wohltermperierten Wasserbett für das Wohlbefinden der Kinder, ein Musikzimmer, in dem die Kinder einzeln Musiktherapie bekommen und ein Computerraum, indem auch Kinder mit schwindender Muskelkraft spielen, lernen und kommunizieren können.
Doch auch wenn das Hospiz ein Ort zum Leben und Lachen ist, spielen Trauer, Schmerz, Leid und Tod eine große Rolle. Der Raum, in dem die Angehörigen Abschied von dem verstorbenen Kind nehmen können, wird auf persönlichen Wunsch eingerichtet. Kreuz, Musik, Kerzen, Licht, selbstgemalte Bilder. Auch die letzte Reise kann so gestaltet werden, wie es zum Kind und zur Familie passt. Beeindruckend.
Im Garten erinnern kleine Windräder an die Verstorbenen. Manche Eltern kommen auch noch nach über 10 Jahren noch hier hin, um sich zu erinnern, zu trauern und verstanden zu werden.
Das alles kann nur funktionieren, wenn genug Geld da ist. 70% der Gesamtausgaben müssen über Spenden aufgebracht werden (Im Vergleich müssen Erwachsenenhospize nur 10% aufbringen). Der Leiter des Hospizes, Rüdiger Barth, beklagt, dass er schon insgesamt fünf Bundesgesundheitsminister in der Einrichtung hatte, die allesamt versprochen haben, daran etwas zu ändern. Bisher seien es leider nur leere Worte.
Deswegen müssen jährlich 1,2 Mio Euro an das Hospiz gespendet werden. Großspender seien selten, so Barth, das meiste werde über kleine, regelmäßige Spenden finanziert.
Wir freuen uns, durch die Apfel und Ei Aktion einen kleinen Beitrag geleistet zu haben, damit Kinder dort Lachen, Leben und Sterben und Eltern und Verwandte sich ausruhen, trauern und erinnern können. Vielen, vielen Dank an alle, die die Aktion unterstütz haben – sei es durch die Teilnahme an der Verlosung, durch ein Tauschobjekt oder das Liken auf Facebook. Es hat sich gelohnt: Danke!
Wir freuen uns darauf, wenn die Aktion nun nicht ganz verblasst und der eine oder die andere eine regelmäßige Patenschaft für das Hospiz übernimmt. Wir sind uns sicher: Das Geld ist dort am richtigen Ort!
Für die Unterstützung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Hier findest du sie: So helfen Sie
Das wars mit der Aktion. Es hat Spaß gemacht und wir freuen uns, dass 2010€ zusammen gekommen sind!
Achja: Gewonnen hat Johannes Ankele. Herzlichen Glückwunsch.