Gedanken zum Monatsspruch

Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln
(Joh. 16,20. – Monatsspruch April 2014)

Traurigkeit die sich in Freude verwandelt – wenn es doch immer so einfach wäre. Doch diese Worte Jesu sollen nicht in die Irre leiten, sondern sie sind ein Zuspruch für uns Menschen. Traurige und freudige Momente zeichnen das Leben eines Menschen und stehen sich meist wie zwei Pole gegenüber. Diese Pole scheinen unvereinbar zu sein, sie schließen sich gegenseitig aus. Denn wie könnte man in ein und demselben Augenblick traurig und freudig sein? In der Philosophie sagt man über Pole, dass sie in einem wechselseitigen Zusammenhang stehen. Auf den Punkt gebracht: Traurigkeit kann nicht ohne Freude und die Freude nicht ohne Traurigkeit verstanden werden. Wie können wir dann aber die Worte Jesu verstehen? Jesus möchte uns zu einem Pol ziehen. Traurigkeit wird in Freude verwandelt werden. Jesus durchbricht den Zusammenhang der zwei Pole. Was für den Menschen unmöglich erscheint, nämlich durch und durch ein freudiges Leben zu genießen, ist bei Jesus möglich. Er selbst hat im Tod die größte Traurigkeit überwunden. Er ist wahrhaftig auferstanden und diese Hoffnung, nein nicht nur die Hoffnung sondern dieser feste Zuspruch gilt auch uns heute: Traurigkeit wird in Freude verwandelt werden! Ich wünsche dir eine Osterzeit, in der du erlebst wie Traurigkeit in Freude verwandelt wird und du erfährst, dass Gott am Ende alle Tränen von deinen Augen abwischen wird.

(zuerst veröffentlicht im FeG-Magazin Wetzlar / Editorial April/Mai)

3 thoughts on “Gedanken zum Monatsspruch

  1. Gefällt mir. Nur bei einem Satz regt sich ein wenig Unmut – vielleicht ist er auch nur missverständlich formuliert:

    „Was für den Menschen unmöglich erscheint, nämlich durch und durch ein freudiges Leben zu genießen, ist bei Jesus möglich.“

    Die Erfahrung sagt etwas völlig anderes …

  2. Ich verstehe deinen Unmut, aber in einem kurzen Editorial kann man halt nicht ganz so differenziert schreiben (auch wenn es natürlich der Anspruch sein sollte). Ich bin der Meinung, dass kein Mensch ein durch und durch freudiges Leben haben kann. Jeder Mensch kennt die Erfahrung des Verlustes (wenn ein lieber Mensch stirbt) oder die Erfahrung der Leere. Deshalb denke ich nicht, dass die Erfahrung etwas völlig anderes sagt …

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