Über das Gericht – eine Predigt über Matthäus 25,31–46

Hier meine Predigt, die ich am letzten Sonntag in der Freien evangelischen Gemeinde Siegen-Fischbacherberg gehalten habe:

Ich kann euch sagen, es war eine aufregende Zeit. Wir waren mit Jesus unterwegs. Wir haben mitbekommen, wie er nach Jerusalem eingezogen ist. Viele Leute haben ihm zugejubelt, auch wir. Obwohl er nur auf einem Esel geritten ist. Denn wir wussten, Jesus ist der Messias, er ist der versprochene Retter, der unserem Volk die Befreiung bringen wird. Jesus baut das Reich Gottes auf und wir sind mitten dabei!

Was wir erwarteten, wie wir uns das vorstellten? Er würde uns von den Römern befreien. Er würde dafür sorgen, dass es unserem Volk gut geht, das schon so lange unter der Unterdrückung der Römer leidet. Wir wussten, wenn Gott sein Reich aufbaut, dann muss es vorwärts gehen, dann wird etwa großes passieren. Wir konnten es uns nicht anders vorstellen, Jesus würde für Gerechtigkeit sorgen. Und zwar so, dass es den Unterdrückten gut und den Unterdrückern schlecht geht.
Zumindest war das unsere Hoffnung…

Doch Jesus schien in erster Linie etwas anderes im Sinn zu haben. Er hatte irgendwie eine andere Vorstellung von diesem Reich Gottes als wir es hatten. Er betonte immer wieder, dass es schon angebrochen ist, dass es bereits unter uns ist. Aber irgendwie verstanden wir das nicht. Es entsprach nicht unserer Vorstellung. Wenn Gottes Reich anbricht, dann muss das doch bedeuten, dass sich etwas verändert. Dass es uns und unserem Volk besser geht.

Und Jesus? Er diskutierte mit den Pharisäern. Sie schienen es ebenfalls nicht zu verstehen. Sie bemühten sich. Ehrlich. Ich ziehe meinen Hut vor denen. Doch Jesus machte ihnen immer wieder deutlich, Leute, eure Vorstellung, wie der Glaube, wie eure Frömmigkeit sich auf das Leben auswirken, passt nicht. Gottes Herrschaft wird sich anders durchsetzen als ihr das erwartet.

Ja, ich muss sagen, wir waren irgendwie enttäuscht. Ein bisschen frustriert. Wenn Jesus der versprochene Messias ist, dann wird sich doch bald was tun. Irgendwie haben wir das ganze nicht so richtig auf die Reihe bekommen und wollten daher von Jesus wissen, was passieren wird. Wie wird es zu dem Umbruch kommen, den wir erwarteten.

Diese Frage beschäftigte uns. Sie ließ uns nicht in Ruhe. Wir fassten allen Mut zusammen und sprachen wenig später Jesus darauf an: Jesus, Jesus, wann wird das passieren? Woran werden wir erkennen, dass sie Zeit gekommen ist und sich Gottes Reich durchsetzt. Was wird sich gesellschaftlich tun? Wenn Gott sein Reich aufbaut, was wird mit uns werden? Du hast so oft gesagt, dass die  Leuten, die Gottes Herrschaft am meisten erwarten es vielleicht verpassen werden. Woran erkenn wir, dass es soweit ist?
Wir merkten, Jesus wusste was in uns vorging. Er kannte uns. Er ging auf uns ein.

Er erzählte uns eine Geschichte.
Diese Geschichte möchte ich euch gerne vorlesen, sie steht in Matthäus 25, 31–46

 

31 »Wenn der Menschensohn* in seiner Herrlichkeit kommt, begleitet von allen Engeln*, dann wird er auf seinem Herrscherthron Platz nehmen.
32 Alle Völker der Erde werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirt die Schafe von den Böcken trennt. 33 Die Schafe wird er auf seine rechte Seite stellen und die Böcke auf seine linke Seite.
34 Dann wird der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: ‘Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt Gottes neue Welt in Besitz, die er euch von allem Anfang an zugedacht hat.
35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen;
36 ich war nackt und ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank und ihr habt mich versorgt; ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht.
37 Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben, fragen: ‘Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig und gaben dir zu essen? Oder durstig und gaben dir zu trinken?
38 Wann kamst du als Fremder zu uns und wir nahmen dich auf, oder nackt und wir gaben dir etwas anzuziehen?
39 Wann warst du krank oder im Gefängnis und wir besuchten dich?’
40 Dann wird der König antworten: ‘Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.’
41 Dann wird der König zu denen auf seiner linken Seite sagen: ‘Geht mir aus den Augen, Gott hat euch verflucht! Fort mit euch in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist!
42 Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
43 ich war fremd, aber ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, aber ihr habt mir nichts anzuziehen gegeben; ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt euch nicht um mich gekümmert.’
44 Dann werden auch sie ihn fragen: ‘Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig oder durstig, wann kamst du als Fremder, wann warst du nackt oder krank oder im Gefängnis — und wir hätten uns nicht um dich gekümmert?’
45 Aber er wird ihnen antworten: ‘Ich versichere euch: Was ihr an einem von meinen geringsten Brüdern oder an einer von meinen geringsten Schwestern zu tun versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt.
46 Auf diese also wartet die ewige Strafe. Die anderen aber, die den Willen Gottes getan haben, empfangen das ewige Leben.«

Hauptaussage 1: Gott identifiziert sich mit den Menschen. Das ist nicht nur seine Arbeitsweise, sondern so ist Gott! Er ist ein Gott der Menschen.

Das ist die Geschichte, die Jesus seinen Freunden erzählt, nachdem sie ihre Fragen bei ihm vorgebracht hatten. Die Frage, welchen Platz sie in Gottes Reich, in einer Herrschaft einnehmen werden. Lassen wir seine Freunde noch mal zu Wort kommen.

Da waren der Hirte, die Schafe, die Ziegen. Und dann dieser König. Jesus malte uns dieses Bild vor Augen. Ich will euch erzählen, wie es auf uns gewirkt hat. Jesus hat uns mal wieder verwundert. Ja, mehr noch, er hat ein vorhandenes Bild genommen, das geprägt war von Sorgen, Zweifel und Ängste und hat es verändert. Er hat es einfach verändert. Erst wussten wir nicht genau, was uns so verwundert hat, doch als wir uns darüber austauschten dämmerte es uns.

Jesus veränderte unser Gottesbild.
Uns war schon irgendwie klar, dass Gott nicht ein ferner Gott ist. Wir kannten die Geschichten von unseren Vätern, wie Gott sie aus Ägypten befreit hat, wie Gott gesagt hat, ihr seid mein Volk. Das ist schließlich die Geschichte, aus der wir Leben, die Geschichte, die uns schon immer erzählt wurde.

Aber mit dem Bild begriffen wir etwas: Jesus sagte uns: Leute, macht euch keine Sorgen!
Sicher, was man sich erzählt, stimmt. Eines Tages werdet ihr gefragt werden, was habt ihr Gutes getan, was habt ihr euren Mitmenschen getan? Aber seid euch sicher: was ihr einem meiner geringsten Brüder oder Schwester getan habt, das habt ihr mir getan. Ihr habt gesehen, wie ich zu den Kranken gegangen bin und für sie da gewesen bin, ihr habt gesehen, wie ich mich nicht vor den Aussätzigen geekelt habe, sondern sie liebevoll aufgenommen habe. Leute, ich selbst identifiziere mich mit diesen Menschen, ich selbst identifiziere mich mit euch!
Und wisst ihr was? Das mache nicht nur ich, das macht auch mein Vater. Gott selbst identifiziert sich mit den Menschen. Das hat er schon immer getan. Er hat es getan, als Israel unterdrückt wurde, er hat es getan, als sie in der Wüste waren. Ja, er hat es getan, als er uns geschaffen hat, als er gesagt hat, lasst uns Menschen machen nach unserem Ebenbild! Gott ist ein Gott der Menschen und nicht ein ferner Gott. Und genau das, gilt auch jetzt. Genau das gilt auch jetzt in der Zeit, wo die Welt nicht in Ordnung zu sein scheint, ja wo eure Welt nicht in Ordnung ist.

Die Geschichte, die Jesus seinen Freunden erzählt, hat ihr Gottesbild verändert. Sie hat es vertieft. Gott ist nicht ein ferner Gott, sondern er identifiziert sich mit den Menschen. Er ist ein Gott der Menschen.

Ich habe letztes Jahr fühlen können, was dieses Identifizieren, dieses Mitleiden bedeutet. Kerstin musste sich einer Untersuchung unterziehen und hat dafür ein Sedierungsmittel bekommen, das sie in einen tiefen Schlaf versetzt hat. Ich habe im Nebenraum auf sie gewartet. Plötzlich höre ich aus dem Untersuchungszimmer meine Frau vor Schmerzen schreien. Ich glaube, das war das erste mal, dass ich sie hab vor Schmerzen schreien hören und das hat mich tief bewegt. Ich habe mit gelitten. Ich war unruhig. Sie war im Nebenzimmer und ich höre sie nur schreien. Man kann jetzt sagen, ja, toll. Du hast mitgelitten, aber was hat es gebracht, du konntest ja nichts machen, du hast die Situation nicht direkt verändern können. Ja, das stimmt, ich habe die Situation nicht verändert, aber eins hat es mir gezeigt. Es hat mir gezeigt, dass da eine tiefe, innige Beziehung da ist. Eine Beziehung, in der es mich verletzt, innerlich weh tut, wenn es meiner Frau nicht gut geht.

Und so verstehe ich hier Gott. Jesus sagt, indem ihr meinen Brüdern und Schwestern etwas zu essen gegeben habt, gebt ihr mir etwas zu essen. Das drückt für mich eine tiefe Beziehung, eine Identifizierung mit den Menschen aus.
In der Geschichte haben wir es nicht mit einem König zu tun, der über sein Volk hinweg sieht, der ihre Bedürfnisse nicht wahrnimmt. Sondern es ist ein König der mitleidet. Ein König, dem die äußeren Umstände nicht egal sind sondern der sich mit seinem Volk identifiziert.

Das hat das Gottesbild der Freunde Jesu verändert und es verändert mein Gottesbild. Ich erkenne einen Gott, der sagt, ich leide mit dir, wenn es dir schlecht geht und ich freue mich mit dir, wenn es dir gut geht. Ich weine mit dir, wenn du traurig bist und ich lache mit dir, wenn du dich freust. Ich sorge mich mit dir, wenn dich deine Sorgen fast zerdrücken und ich feiere mit dir, wenn du allen Grund zu feiern hast.

Und das passiert in einer Situation in der wir es nicht erwarten. Ich stell mir vor, wie Jesus seinen Jüngern diese Gerichtsszenerie erzählt hat. Da hatten sie ganz bestimmte Bilder. Aber das Jesus sich hier mit den geringsten identifiziert ist was völlig neues. Die Jünger waren verunsichert, hatten Angst vor dem Gericht, das auf sie wartet und Jesus sagt ihnen zu: In genau dieser Situation identifiziere ich mich mit euch! In genau dieser Situation dürft ihr euch sicher sein, Gott der König ist euer Richter, aber er identifiziert sich mit euch!

Dieser erste Punkt war mir wichtig für diese Predigt. Bevor wir über den Anspruch sprechen können, der in diesem Gerichtsbild steckt, müssen wir uns im klaren sein, dass Gottes Identifizierung mit dem Menschen voraus geht. Es liegt dem zu Grunde!

Hauptaussage 2: Wer Menschen daher mit Barmherzigkeit begegnet, darf sicher wissen: Gott sagt, du gehörst zu mir!

Um zu verstehen, was daraus resultiert, wollen wir noch mal Jesu Freunde zu Wort kommen lassen.

Wir waren also überrascht, überwältigt von diesem Gott. Von diesem König, der sich mit seinem Volk identifiziert.
Aber was heißt das nun? Was heiß das für dieses Gericht vor dem wir stehen werden und was hat das für Auswirkungen auf unser Leben jetzt?
Wir waren doch getrieben von der Frage, wie sich Gottes Reich aufbauen wird, ob wir zum Reich Gottes dazu gehören und wie sich das zeigt. Und was sagt Jesus uns zu? Leute, macht euch keine Sorgen! Tut Gutes, denn was ihr meinen Brüdern und Schwestern tut, das tut ihr mit!

Wir haben verstanden, dass da jede gute Handlung eine ganz andere Tiefe, eine ganz andere Dimension bekommt. Und das war doch gerade nicht so, wie wir erzogen wurden, mit dem wir aufgewachsen sind. Die Frommen haben Jesus doch noch ständig vorgeworfen, er würde sich nicht an Gottes Gebote halten, er lief am Sabbat durch die Gegend, obwohl es verboten war. Sie hielten ihm ständig vor, dass er sich nicht an die Prinzipien hält.

Und was tut Jesus? Jesus geht es hier nicht um die Prinzipien. Ihm geht es um die Person. Wenn das Gute, das wir unseren Mitmenschen tun, etwas gutes ist, das wir Gott tun, dann bekommt das Handeln am Nächsten eine ganz andere Dimension.
Die Frommen stellen sich die Frage, wie kann ich Gott dienen, um ihm zu gefallen. Und Jesus sagt, Mensch, du hast Gott doch schon längt gedient, in dem du deinem Bruder und deiner Schwester dienst. Was für eine Wendung. Gottesdienst heißt also dem Menschen dienen! Du brauchst dir keine Sorge über dein Urteil zu machen. Denn wenn du dich deinem nächsten zuwendest, sagt Gott: Du gehörst zu mir! Das ist eine Freudenbotschaft in einer Situation, in der wir es überhaupt nicht erwartet hätten.

Die Jünger haben diese Geschichte als Freudenbotschaft gehört. Eine gute Botschaft in einer Situation, in der sie es nicht erwartet hätten. Wenn Gott sich mit dem Menschen identifiziert, dann bekommen wir Menschen eine ganz andere Bedeutung. Wir sind Menschen mit denen sich Gott identifiziert und da ist es doch selbstverständlich, dass wir dem Nächsten da helfen, wo er Not hat, ihn da unterstützen, wer unsere Hilfe braucht.

Ich möchte euch gerne ein Bild zeigen, um das zu verdeutlichen,, das so in der Elisabethkirche in Marburg hängt:

Christus im Bett

Dieses Bild teilt sich in drei Teile. Zwei im Hintergrund und eins großes im Vordergrund. Im Hintergrund links sehen wir, welche Last und welche Fragen Elisabeth von Thüringen hatte. Sie plagte sich mit der Last rum, dass sie sich selbst geißeln müsse und ständig auf den Knien vor Jesus treten müsse, um ihm den Dienst zu erweisen, der ihm gebührt. Dann auf der rechten Seite im Hintergrund sehen wir eine Szenerie, die bei Elisabeth so häufig vorgekommen ist. Sie hat sich um einen kranken Menschen gekümmert, der vermutlich die Pest hatte. Also jemand, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte. Sie hat ihn sogar gebadet.
Und im Vordergrund dann die Pointe. Indem sie den kranken Menschen gewaschen hat und ihm ein Bett gegeben hat, hat sie Christus ein Bett gegeben. Auf dem Bild sehen wir, wie der gekreuzigte Jesus in ihrem Bett liegt.

Elisabeth war geplagt von der Frage, wie sie Christus gerecht würde. Und irgendwann hat sie erkannt, dass sie Christus dient, indem sie anderen Menschen dienst. Gott verspricht uns: Ihr gehört zu mir, indem ihr den Menschen dient. Das klingt banal und vielleicht zu einfach für unsere Ohren, aber Jesus sagt uns hier zu, ihr gehört zu Gott, wenn ihr den Menschen dient.

Ich möchte noch sagen, was das nicht heißt: Es bedeutet nicht, dass wir gelebte Nächstenliebe instrumentalisieren. Nicht, wenn ich dieses und jenes tue, gehöre ich zu Gott. Sondern die Menschen sind Gott so viel Wert, dass er sich mit ihnen identifiziert, sodass alles Gute, was wir ihnen tun, Gott tun! Da werden die Menschen nicht zum Mittel zum Zweck, sondern sie bekommen von Gott ihre Würde!

Aber was heißt dieses Gute tun konkret? Was heißt es in der Geschichte? Da steht: 35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen; 36 ich war nackt und ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank und ihr habt mich versorgt; ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht.
Das sind die ganz grundlegenden Bedürfnisse des Menschen. Es geht um Essen, um Trinken. Es geht um einen Platz zum Schlafen, es geht um Kleidung, um Schutz. Es geht um Gesundheit und um menschliche Nähe in der Einsamkeit. Das sind Dinge, die jeder Mensch braucht. Sie sind ganz normal. Und es ist auch ganz normal, dass man diese Dinge seinem Nächsten anbietet.

In dieser Geschichte geht es nicht um die Frage, wie oft ihr dieses oder jenes getan habt oder wann ihr es mal nicht getan habt. Hier wird kein Druck aufgebaut, der uns die ganze Zeit in Unruhe versetzt. Sondern Gott sagt hier: Tut den Menschen Gutes. Dann gehört ihr zu mir!

Wir haben immer wieder die Jünger zu Wort kommen lassen, die sich gefragt haben, wie sich nun das Reich Gottes aufbaut, wie die Veränderung passiert. Und das spannenden an dieser Geschichte ist, dass die Jünger gemerkt haben: Das Reich Gottes geschieht dort, wo du deinem Nächsten dienst. Das ist das Reich Gottes auf dieser Erde. Das ist nicht zeitlich irgendwie weit weg oder fängt erst an, wenn wir sterben. Das Reich Gottes beginnt da, wo du und ich, wo wir unseren Nächsten lieben und dienen.

 

3 thoughts on “Über das Gericht – eine Predigt über Matthäus 25,31–46

  1. Ich mag die Predigt. Sie vermittelt wie ich finde eine wohltuende Leichtigkeit (im Sinne von „ohne Druck“) im Dienst am Nächsten, die mir ganz angemessen erscheint. Gleichzeitig frage ich mich, ob erstens der Ernst eben dieses Dienstes als Anspruch nicht gerade vor diesem Text zu kurz kommt. Und ob zweitens das „zu Gott gehören“ (und vor allem das „wenn wir/ich/du …“) eine glückliche Formulierung ist oder nicht eine unangemessene Relation von Werken und Gottzugehörigkeit suggerieren könnte.

  2. Sehr geehrte Herren,

    ich habe hier einiges gelesen und bin einfach nur erschüttert!!!!
    Was haben Sie denn für ein Gottesbild?
    Ein Gott, der nicht in der Lage ist, durch Sein Wort die Welt zu erschaffen, der sich nicht klar verständlich ausdrücken kann? Alles nur Metaphern?

    Wie wird hier Gottes Wort verdreht!
    Gott ist ein gerechter Gott, der zu Seinem Wort steht.
    Erlösung von Süde durch den Opfertod Jesu für den, der es annimmt und Jesus folgt. Der seine Gebote hält, und nicht für alle Menschen.
    Gott hat Sein Gericht angekündigt und wird Seine Gemeinde vorher entrücken. Das 1000jährige Friedensreich ist doch nicht in unseren Herzen! Das wird kommen, so wie viele andere Verheißungen und Prophetien sich erfüllt haben!
    Evolution …

    DAFÜR fehlt mir echt Glaube!
    Wenn das die kommende Generation von Predigern ist – dann: Gute Nacht FeG

    Traurige Grüße
    Regina Sommer

    1. Liebe Regina,

      schade, dass Dich unsere Beiträge zur Erschütterung bringen. Das ist nicht unser Ziel. So wie es im Titel unseres Blogs zum Ausdruck kommt, steht Gottes Liebe im Mittelpunkt unserer Gedanken, Fragen, Zweifel und Hoffnungen. Für diese Liebe hat Gott alles getan – vor allem durch sein Handeln in Jesu Christi Leben, Tod und Auferstehung. Das steht fest. Wir versuchen – so wie es die Aufgabe der Theologie ist – das in unser Leben zu übersetzen. Dabei verschließen wir nicht die Augen vor der Welt und den Erkenntnissen der Naturwissenschaft, sondern fragen uns, was aus christlicher Perspektive – der Perspektive des Glaubens – und damit der Perspektive des Evangeliums von Jesus Christus zu sagen ist.
      Das ist unseres Erachtens ehrlich, verantwortungsvoll und wird der Bibel gerecht.

      Aber darüber können wir gerne darüber diskutieren.

      Liebe Grüße Tom

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